Die Wahl der “richtigen” Grundschule ist für alle Eltern eine große Herausforderung. Hier haben wir die wichtigsten Fragen aufgegriffen und beantwortet.

Die Grundschule Zukunftsschule ist einzügig und kann pro
Jahrgang bis zu 28 Kinder aufnehmen. Grundsätzlich kann jedes Kind unsere
Einrichtung besuchen. Die gemeinnützige Gesellschaft Zukunftsschulen Lippstadt
mbH ist als Träger einer staatlichen Ersatzschule anerkannt. Elternbeiträge
werden grundsätzlich nicht erhoben, das Refinanzierungsmodell des Landes bedeutet jedoch eine Anteilsfinanzierung seitens des Trägers, die durch freiwillige Spendenbeiträge gestellt wird.

Die Zukunftsschule ist analog zum Kinderhaus von 7 bis 16 Uhr geöffnet. Auf diese Weise können Eltern von Geschwisterkindern Ihre Alltagsplanung erleichtern und Fahrtwege sparen. Im Rahmen des Schulvormittags findet morgens ein breit gefächertes Lernangebot statt. Gemeinsames Mittagessen und Offener Ganztag (beides optional) ergänzen das Angebot.

Kinderhaus und Zukunftsschulen arbeiten nach den Prinzipien der Montessori-Pädagogik. Das Kind und seine individuellen Entwicklungsschritte stehen im Vordergrund unseres pädagogischen Konzepts. Wir möchten Kinder in den ersten Jahren ihres Lebens wertschätzend begleiten, daher werden sie in unserer Einrichtung als mündig verstanden und auf ihrem Weg in die Eigenständigkeit gefördert. Kreative Freiheit im Rahmen eines klaren Regelwerks bestimmt dabei den Schulalltag.

Die Wald- und Wildnispädagogik ist zweite tragende Säule unserer Einrichtung. Sie verwirklicht die Grundidee einer umfassenden Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). Kinder sollen bei uns Natur erfahren, Fertigkeiten im Umgang mit Flora und Fauna erlernen und ein umfassendes Verständnis für ihren Lebensraum auf dieser Erde entwickeln. Der regelmäßige Aufenthalt in Wald und Garten ist zu jeder Jahreszeit fester Bestandteil unseres pädagogischen Alltags.

Freiarbeit

In der Freiarbeit können Schüler*innen aus einem differenzierten Lernangebot den Gegenstand ihrer Tätigkeit, die Ziele sowie die Zeit, die sie auf den gewählten Aufgabenbereich verwenden, im Rahmen der „vorbereiteten Umgebung“ selbst bestimmen. Dies bedeutet, dass Kinder altersgemischt und auf unterschiedlichen Niveaus lernen. Die Ausbildung ihrer Persönlichkeit, die sich durch Eigenständigkeit, Fähigkeit zur Selbstbestimmung, Ich-Stärke, Zuversicht und Selbstannahme auszeichnet, wird dabei gefördert. Ziel der Freiarbeit ist, die Freude des Kindes an der Arbeit zu bewahren und ihm Wege zu eröffnen, wie es selbstständig lernen kann. Dazu gehört auch, dass es lernt, selbst gewählte Lernprozesse durchzuhalten, eine einmal begonnene Arbeit zu Ende zu führen und den eigenen Lernprozess reflexiv begreifen zu können. Freiheit in der Montessori-Pädagogik meint nicht willkürliches Handeln der Schüler*innen, sondern (individuell) sinnhafter Umgang mit sich selbst und der „Welt“.

„Freiheit bedeutet nicht, dass man tut, was man will, sondern Meister seiner selbst zu sein“ (Montessori 1985, 23). Kann ein Kind sich erfolgreich in den notwendig gesetzten Rahmen der Zukunftsschule einfinden, ist es damit in der Lage, sich seinem eigenen Bauplan gemäß zu entwickeln, sein volles Potenzial zu entfalten und Außergewöhnliches zu erreichen.

Lernbegleitung

In der Montessori-Pädagogik verstehen sich die Erwachsenen als Lernbegleiter*innen. Dieses Rollenverständnis geht mit einer besonderen Verantwortung einher, die Herausforderungen sind dabei ungleich größer. Jedes Kind in seinen umfassenden und ganzheitlichen Lernprozessen zu begleiten bedeutet, es in seiner Einzigartigkeit wahrzunehmen und ein individuelles Unterstützungsangebot zu formulieren. Die individuellen Lernprozesse erfordern einen besonderen Rahmen, der mit einem besonderen Regelwerk einhergeht. Kinder sollen dabei schrittweise an „ihre“ Lernprozesse herangeführt werden, die neben den curricularen Anforderungen an eine staatlich anerkannte Ersatzschule viele weitere Lernziele „eines mündigen Lebens in Gesellschaft“ beinhaltet.

Die Stärke der Montessori-Pädagogik liegt in der Erhaltung der interessengeleiteten Begeisterung, die Kinder für selbstgewählte Lerninhalte entwickeln. Diese zu erkennen und gezielt zu fördern ist der Kern unseres pädagogischen Selbstverständnisses. Den Kindern einen sicheren Rahmen für die erfolgreiche Umsetzung ihrer selbstgewählten Lernprozesse herzustellen, ist dabei von entscheidender Bedeutung. All dies schließt auch das soziale Lernen mit ein.

In der Montessori-Pädagogik spielt die Freiheit eine besondere Rolle. Die Freiheit zu etwas, nicht die Freiheit von etwas. So gibt es ganz klare Regeln und Grenzen, innerhalb derer die Freiheit zum Tragen kommt. Ein Montessori-Zitat drückt dies deutlich aus: “Die Freiheit muss erobert werden!” Hier wird klar, dass es keinen Freiheitsvorschuss gibt, sondern die gesamte Umgebung des Kindes darauf abgestimmt sein muss. Das bedeutet: Die Pädagogen müssen sehr viel um die Entwicklungsphasen eines Kindes wissen, die Umgebung muss viele Angebote zur Selbsterziehung enthalten und auffordern zum Tun – angepasst an das Entwicklungsalter des Kindes. Und der / die Pädagog*in muss eine Haltung der Wertschätzung, des Respekts und der Anerkennung leben. An keiner Stelle darf das Kind gedemütigt werden.

Aber, nur wenn das Kind frei wählen kann in der vorbereiteten Umgebung, zeigt es uns seine wahren Bedürfnisse und wir können wiederum die Umgebung dementsprechend gestalten, wozu auch die Person der / des Pädagog*in gehört.

Kinder dürfen also nicht tun, was sie wollen, sondern sie  m ü s s e n  tun, was sie wollen. Zu dieser Entscheidungskraft und Urteilsfähigkeit hin begleiten wir die Kinder.

Außerdem hat nach Montessori die eigene Freiheit ihre Grenzen dort, wo der Raum des anderen beginnt.

„Bildung ist eine unerlässliche Voraussetzung für die Förderung der nachhaltigen Entwicklung und die bessere Befähigung der Menschen, sich mit Umwelt- und Entwicklungsfragen auseinanderzusetzen“ (vgl. UNECD 1992). Die Zukunftsschule möchte Kindern eine so definierte umfassende Bildung anbieten, die sowohl Themen der ökologischen, ökonomischen als auch sozialen Nachhaltigkeit umfasst. Ziel ist dabei, Kinder und Heranwachsende auf ihrem Weg zu mündigen Bürger*innen einer Gesellschaft von morgen zu begleiten (Kinder der Zukunft). Sie sollen die Auswirkungen des eigenen Handelns verstehen, um so verantwortungsvoll Entscheidungen treffen zu können, die auch Konsequenzen für künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen berücksichtigen.

Der Wald- und Wildnispädagogik kommt dabei eine entscheidende Rolle zu, sie ermöglicht, die Brücke zwischen Wissen und Verständnis durch eigene Erfahrung und tatsächliches Begreifen in der Natur herzustellen. Im Selbstverständnis des ausgeprägten sozialen Miteinanders im Schulalltag lernen Kinder, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen.

Durch Projektarbeit im Sinne der BNE werden zahlreiche Lernkompetenzen angesprochen und abgedeckt. Kinder lernen so, über ihr Interesse an Dingen oder Zusammenhängen Fragen zu stellen. Selbstverständlich benötigen sie hierzu Wissen (Naturwissenschaften) und Fertigkeiten (Lesen, Schreiben, Zahlen), das oder die sie sich durch das Interesse am Projekt aneignen: Lernen aus Neugierde, mit Praxisbezug und mit Begeisterung.

Montessori-Pädagogik und das Leitbildung der Bildung für Nachhaltige Entwicklung bedingen und ergänzen sich, durch die Verschränkung dieser beiden Ansätze wird Kindern an der Zukunftsschule ein einzigartiger Lern- und Erfahrungsraum geboten.

Unsere Gegenwart ist digital, die Zukunft heranwachsender Generationen wird zunehmend Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien und Endgeräten erfordern. Die Zukunftsschule möchte Kinder daher bereits früh an eine sinnvolle Nutzung heranführen. Das Digitalisierungskonzept unserer Einrichtung setzt auf Kompetenzerwerb und Suchtprävention. Pädagogisches Ziel ist Mündigkeit und damit eigenverantwortlicher Einsatz eines breit gefächerten digitalen Informationsangebotes.

Sämtliche Dokumentationsprozesse laufen in unseren Einrichtungen digital, so entsteht Transparenz für pädagogisches Team, Kinder und Eltern. Die Kommunikations-, Dokumentations- und Lernplattform „DiLer“ (Digitale Lernumgebung) ist dabei die zentrale Instanz, die datenschutzkonform über jeden Internetbrowser erreichbar ist. Sie ermöglicht darüber hinaus Lernen auf Distanz sowie die eigenständige Bearbeitung von Aufgabenstellungen.

07:00 – 08:15 Uhr:
Bringzeit

08:30 – 10:00 Uhr:
1. Lernzeit (Morgenkreise / Freiarbeit / Lernangebote / AGs)

10:00 – 11:00 Uhr:
Frühstück / Freispielzeit / Draußen-Zeit / Pause

11:00 – 12:30 Uhr:
2. Lernzeit (Freiarbeit / Lernangebote / AGs)

12:30 – 13:00 Uhr:
Abschlusskreis / gemeinsames Aufräumen

12:45 – 13:00 Uhr:
Abholzeit I (vor dem Mittagessen)

13:00 – 13:30 Uhr:
gemeinsames Mittagessen

13:30 – 14:00 Uhr:
Abholzeit II (nach dem Mittagessen)

14:00 – 15:30 Uhr:
Nachmittags-AGs (Naturwissenschaftliche Angebote / Kunst-Angebote / Sport-Angebote / Schulgarten-Angebote / Draußen-Zeit / Projekte u.ä.)

15:30 – 16:00 Uhr:
Abholzeit III

Aus pädagogischer und sozialisations-theoretischer Perspektive kurz und knapp beantwortet: ja. Für den Einzelfall muss jedoch eine deutlich differenziertere Betrachtung erfolgen. Jedes Kind bringt in seiner Einzigartigkeit unterschiedliche Voraussetzungen mit und hat in seinen ersten Lebensjahren ganz individuelle Erfahrungen gemacht, wodurch eine eindeutige Antwort auf diese Frage deutlich erschwert wird.

So ist es zuerst das soziale Umfeld, allem voran das Elternhaus, das einen entscheidenden Einfluss auf die Erfahrungen und damit den Entwicklungsprozess des Kindes nimmt. Der Umgang mit dem eigenen Kind sowie das grundlegende Verständnis von Entwicklungsbegleitung, Pädagogik und Lernen sollten in weiten Teilen mit den konzeptionellen und pädagogischen Leitgedanken der Zukunftsschule übereinstimmen. Kinder müssten andernfalls permanent zwischen zwei Welten „springen“, was häufig weder kognitiv noch emotional gelingt oder das Kind zumindest vor erhebliche und mit großer Wahrscheinlichkeit belastende Herausforderungen stellt.

Unser pädagogisches Konzept ermöglicht es, Kinder und Heranwachsende individuell und wertschätzend zu begleiten, zugleich sind auch diesem Grundverständnis Grenzen gesetzt, die wir akzeptieren müssen.

Neben den strukturellen Kriterien wie beispielweise den maximal zur Verfügung stehenden Plätzen werden bei der Aufnahme weitere Merkmale berücksichtigt:

  • Geschwister von Kinderhauskindern und Schüler*innen der Zukunftsschule werden bevorzugt aufgenommen.
  • Der Wohnort der Familie spielt keine Rolle, wir dürfen unbegrenzt Kinder von außerhalb Lippstadts aufnehmen.
  • Das wichtigste Aufnahmekriterium besteht jedoch darin, dass die Erwartungen und Wünsche der Eltern, die ihr Kind an der Zukunftsschule anmelden möchten, mit den pädagogischen Grundsätzen der Zukunftsschule, d.h. mit denen der Montessori- sowie der Waldpädagogik, übereinstimmen.
  • Rechtzeitig vor der Anmeldung bieten wir Informationsabende zu Pädagogik und Alltag in der Zukunftsschule an. In persönlicher Atmosphäre werden offene Fragen gerne beantwortet. Durch zwischenmenschlichen Kontakt wird auch uns die Entscheidung erleichtert, welches Kind wir für das nächste Schuljahr aufnehmen können.
  • Die Zahl der Schulplätze des gemeinsamen Lernens ist auf maximal vier Kinder pro Einschulungsjahrgang begrenzt. Kinder mit den Förderschwerpunkten Körperliche Entwicklung, Hören und Sehen können derzeit nicht aufgenommen werden.

Für Familien aus Lippstadt muss der Anmeldebogen der Stadt Lippstadt innerhalb des städtischen Anmeldezeitraumes an der Zukunftsschule abgegeben werden. Familien aus anderen Einzugsgebieten (Warendorf, Gütersloh, Soest o.ä.) sollten ebenfalls das jeweils gültige Anmeldeprocedere berücksichtigen, da die Schulämter prüfen, ob alle schulpflichtigen Kinder angemeldet wurden.

Wir empfehlen allen Eltern, grundsätzlich eine weitere Schule als Alternativwunsch anzugeben, da ein Schulplatz an der Zukunftsschule nicht durch die städtischen Anmeldeverfahren vergeben wird.

Die Frist zur Anmeldung für das kommende Schuljahr ist jeweils der 01.12. Bis zum 31.12. werden die Zu- und Absagen der Zukunftsschule verschickt.

In Anbetracht der hohen Nachfrage möchten wir allen interessierten Eltern empfehlen, frühzeitig das Online-Formular zur Aufnahme in die Warteliste der Zukunftsschule zu nutzen. Die Anmeldung erfolgt im Rahmen der Teilnahme an einer Informationsveranstaltung.

Online-Formular Warteliste

Die Zukunftsschule hat ein Einzugsgebiet von einem ca. 20km-Radius. Aber auch einige weiter entfernt lebende Familien machen sich täglich auf den Weg zur Zukunftsschule und zum Kinderhaus:

Selbstverständlich beantworten wir weitere Fragen gerne in einem persönlichen Gespräch. Zu empfehlen sind unsere regelmäßig stattfindenden Informationsveranstaltungen, in denen wir uns auch persönlich vorstellen.